Besuch der Gedenkstätte Plötzensee am 30.10.2012 mit Schüler*innen und Lehrer*innen der Klasse 9c der Adolf-Reichwein-Schule in Berlin-Neukölln - im Rahmen des Unterrichtsprojektes über die Person und das Lebenswerk Adolf Reichweins.

Am 30.10.2012 besuchten wir mit unseren Klassenlehrer*innen Sabine Waskönig und Reiner Uhlig, unter Begleitung von Matthias Schellenberger und Hamze Bytyci, die Gedenkstätte in Plötzensee,
Hüttigpfad, 13627 Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Hier könnt ihr für weitere Informationen, oder auch als Vorbereitung eines eigenen Besuches dort, die Webseite der Gedenkstätte besuchen: www.gedenkstaette-ploetzensee.de

Adolf Reichwein, geb. am 03. Oktober 1898, war ein bedeutender Reformpädagoge, er war Professor, Volkskundler und Kulturpolitiker. Er hatte bereits als junger Soldat im 1.Weltkrieg die Schrecken des Krieges erlebt, in den er als 18jähriger, wie viele andere junge Menschen, freiwillig zog. 1917 wurde er in Frankreich durch einen Lungenschuß schwer verwundet. Er kehrte schockiert aus dem Wahnsinn des Krieges nach Deutschland zurück und noch im Lazarett beschloß er zu studieren, um später Lehrer zu werden.

1933 errichten die Nationalsozialisten unter dem Diktator Adolf Hitler ihr brutales Terrorregime und stürzten die Welt ins Chaos. Adolf Reichwein, mittlerweile Professor in Halle an der Saale, wurde zum entschiedenen Gegner der Diktatur. Seit 1940 gehörte Adolf Reichwein einer Widerstandsgruppe gegen das Nazi-Regime an, dem "Kreisauer Kreis", benannt nach dem kleinen Ort Kreisau in Niederschlesien. Hier traf er sich mit Freunden und Bekannten, um ihren Widerstand zu organisieren und für die Zeit nach dem möglichen Sturz Hitlers zu planen. Am 4. Juli 1944 wurde Adolf Reichwein bei einem Treffen in Berlin von einem Spitzel verraten, von der Gestapo (Geheime Staatspolizei) verhaftet und 3 Monate lang in deren Folterkerkern verhört. Am 20. Oktober 1944 wurde er durch den sogenannten Volksgerichtshof in Berlin, unter Vorsitz des berüchtigten Richters Roland Freisler, zum Tode verurteilt. Noch am gleichen Tag wurde Adolf Reichwein im damaligen Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

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